MIT EIGENEN AUGEN | with one`s own eyes

Feature | Documentary | 110 Min | Sony FS 7 | 1:2.39

Monitor gehört zu den renommiertesten Politik-Magazinen im deutschen Fernsehen und ist seit seiner Gründung im Jahr 1965 bekannt für investigativen, meinungsstarken und häufig auch polarisierenden Journalismus. Heute wird die Sendung alle drei Wochen in der ARD ausgestrahlt und erreicht durchschnittlich zwischen zwei und drei Millionen Zuschauer. Der Dokumentarfilm Mit eigenen Augen beobachtet die Redaktion rund um Moderator und Redaktionsleiter Georg Restle bei der täglichen Arbeit und konzentriert sich dabei auf die Entstehung einer Monitor-Sendung.

In Redaktionskonferenzen werden Themenvorschläge gemacht, die ausführlich geprüft und diskutiert werden. Als die ersten Beiträge bereits in Produktion sind, wird öffentlich, dass der Rechtsextremist Stephan E. als dringend tatverdächtig gilt, den CDU-Politiker Walter Lübcke erschossen zu haben. Die Journalisten reagieren auf die neue Situation und stellen die geplante Sendung kurzfristig um. Unter Zeitdruck beginnt eine aufwändige Recherche zum Thema Rechtsterrorismus, in deren Verlauf die Redaktion exklusive Informationen zum Tatverdächtigen erhält. Doch als ihre Berichterstattung in Frage gestellt wird, gerät die Produktion ins Stocken.

Journalismus bedeutet, Entscheidungen zu treffen. Durch die digitale Revolution werden diese Entscheidungen zunehmend komplizierter. Die „Fake-News“-Debatte, die in den letzten Jahren aufgekommen ist, steht exemplarisch für eine Zeit, die auch als „postfaktisch“ deklariert wird. Falschmeldungen und Gerüchte, die sich in sozialen Netzwerken und Massenmedien in Windeseile verbreiten, prägen unsere Gesellschaft. Journalisten und Redaktionen, die diesen Entwicklungen durch seriöse Berichterstattung entgegenwirken wollen, stehen vor großen Herausforderungen. 

„Mit eigenen Augen“ ist der sechste abendfüllende Dokumentarfilm von Miguel Müller-Frank und der erste Film nach seinem Postgraduierten-Studium an der Kunsthochschule für Medien Köln. Knapp drei Jahre hat er für diesen Film recherchiert und dafür mehrere Redaktionen in Deutschland bei ihrer Arbeit beobachtet. Nach vielen Anfragen und Vorgesprächen erklärte sich die Monitor-Redaktion bereit, ihren Alltag für das Projekt, das ohne Fernsehgelder und allein mit Mitteln der Film- und Medienstiftung NRW zustande kam, offen zu legen und sich über sechs Wochen täglich bei der Arbeit filmen zu lassen. So bekommt der Zuschauer einen einmaligen Einblick in das Innenleben einer der bekanntesten Politikredaktionen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, der in Zeiten der Digitalisierung der Medien mehr denn je gefordert ist.


Festivals & Awards

Max Ophüls Festival 2021, MOP-Watchlist
Film Festival Cologne 2020, Filmpreis NRW 2020